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Aktualisiert am: 2010/11/11
Zusammenfassung Fragestellung
Warum ist der Imam der Zeit (a.dsch) nicht in der Zeit seines Erscheinens geboren worden?
Frage
Warum ist der Imam der Zeit (a.dsch) nicht in der Zeit seines Erscheinens geboren worden?
Eine kurze

Die Antwort auf diese Frage wird durch den Sinn der Ghaibat und die Bedeutung, die in der Erwartung seines Erscheinens sowie in dem Segen, der auch während der Ghaibatphaseununterbrochen von Imam Mahdi (a.dsch) ausgeht, möglich. Es heißt, dass der Sinn der Ghaibat unter anderem darin beruhe, dass er während dieser Phase niemandem (außer Gott natürlich) zu Gehorsam verpflichtet oder aber dass er vor seinem Erscheinen der Gefahr, ermordert zu werden,nicht ausgesetzt sei.Es versteht sich von selbst, dass derlei Annahmen sein frühes Geboren-Werden und jahrhundertelanges lebendiges Dasein vor seinem Erscheinen nun wirklich nichtnotwendig machen. Doch gibt es Wichtigkeiten, die es erfordern, damit sie realisiert werden können:

Beschlossen ist, dass Imam Mahdi (a.dsch) die Welt verändert und eine neue Zivilisation, basierend auf göttlichen Werten, gründet. Dies aber ist nur dann möglich, wenn die Völker der Welt verschiedene Regierungen und Zivilisationen kennengelernt und erfahren hat, wie kläglich diese hinsichtlich der Erwartungen der Menschheit versagt haben. Denn nur so kann weltweit das sehnliche Erwarten des Erscheinens dessen, der die verheißene weltweite Herrschaft der Gerechtigkeit errichten wird, erwachen, stark und drängend werden und den Weg zu seinem Kommen ebnen.

Die GhaibatImam Mahdis (a.dsch) ist ein Mittel, um die Menschen, gemäß göttlichem Brauch, auf die Probe zu stellen. Das aber, was zur Durchführung dieser Prüfung erforderlich ist, ist das lebendige Dasein des in der Anonymität (Ghaibat) zubringenden Imam (a.dsch).

Neben dem Begriff „Ghaibat des Imam der Zeit“ gibt es den Begriff „ Erwartung“ („Entesaar“). Diese Erwartung führt zur Selbsterziehung der Einzelnen als auch der der Gesellschaft. Und auch wenn diesohne Erwartungs-Denken bzw. Überzeugtsein von dem Kommen und Erscheinen des Verheißenen erreichbar ist, wird doch beides durch das Überzeugtsein von dem Kommen des verheißenen und sehnlich erwarteten Imam, der jeden Augenblick erscheinen kann, um ein Vielfaches gefördert und intensiviert.

Segen Imam Mahdis (a.dsch) während seiner Ghaibat:

In Rewaayaat wird er während seiner Ghaibat als „Sonne hinter Wolken“ beschrieben, und der von dieser Sonne (also von ihm) ausgehende Segen ist unter anderem

zu vergleichen mit der Anwesenheit des lebenden Kommandeurs an den Fronten, etwas, das seine Mitstreiter bestärkt und ihnen Zuversicht gibt. Mit anderen Worten, das Lebendsein Imam Mahdis (a.dsch) ist hoffnungsspendend.

Die Aufsicht des lebenden Imam über das Tun seiner Anhänger ist von besonderem pädagogischem Einfluss und fördert ihre Selbsterziehung.

Alle Reinen Imame (as) und göttlichen Treuhänder, deren letzter Imam Mahdi (a.dsch) ist, waren in jeder Zeit und Epoche – ob offenkundig oder insgeheim - Schatzmeister und Schatztruhen göttlichen Wissens und Hüter der Geheimnisse und Wahrheiten der unanfechtbaren Religion des Islam.Sie lassen Tand, Flitter und schillerndes Beiwerk, das Törichte der klaren Religion Gottes beifügen, schwinden,rufen deren zeitlosen und wahren Bedeutungen des Islam wach, hüten sie und verhelfen der „abschließenden Religion“ (din e khaatam), die mit dem endgültigen Abbruch der göttlichen Offenbarung Vollendung fand, zu ihrem Einzug in das weite Feld des Lebens. Diese große göttliche Verpflichtung wird durch das segensreiche Dasein des Imam der Zeit (a.dsch) realisiert.

Einer Gruppe wird es gelingen, „hinauf zu den Wolken zu gelangen, unmittelbar den Glanz der Sonne“(Imam Mahdi (a.dsch))zu erlebenund sich nach und nach, im Zuge dieser Verbindung, heranbilden, vervollkommnenund vorbereiten zu können.

Wir sind davon überzeugt, dass der Imam der Zeit (a.dsch) das Denken und Wollen als auch das Tun der Menschen „im Griff“ bzw. „im Blick“ hat und ihren Weg (in Richtung Glück oder Unglück) beobachtet. Sie zu dem erhofften Ziel zu geleiten, gehört zu seinen Aufgaben, und auch dies ist ein Grund dafür, dass er leben muss.

Ziel der Schöpfung ist der vollkommene Mensch, und wenn eines Tages kein vollkommener Mensch auf Erden sein wird, wird die Erde „auf den Kopf gestellt“ sein. Wer aber wäre außer dem Reinen Imam, der behaupten könnte, ein vollkommener Mensch zu sein?!

Um die Verbindung zwischen der Welt der Einheit und der der Vielheit zu schaffen, ist jemand notwendig, der sowohl mit „dort“ als auch „hier“ in Kontakt steht, das heißt, der Bindeglied zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf und Übermittler der göttlichen Huld ist.Dieser Jemand ist der vollkommene Mensch (Hodsch.dschat), und er, ein vollkommener Mensch, muss immer, zu jeder Zeit, auf Erden sein.

ausführliche Antwort

Die Antwort auf diese Frage betrifft einerseits den Sinn von Ghaibat und „Entesaar“ (Erwartung) und andererseits die Frage nach dem Segen Imam Mahdis (a.dsch) während seiner Ghaibat. Doch bevor wir uns mit diesen Faktoren beschäftigen, sollten wir daran erinnern, dass der Grund für die Ghaibat des Imam eines der vielen Geheimnisse ist, zu denen wir keinen Zugang haben.[1] Jedoch mithilfe von Rewaayaat und Verstand können wir einige der Gründe für die lange Lebensdauer des Imam (a.dsch) in Erfahrung bringen. Man kann sie unterteilen in:

jene, die Imam Mahdi (a.dsch) betreffen

und jene, die mit anderem in Zusammenhang stehen

Bezüglich der ersten Gruppe dieses:

In Überlieferungen heißt es, dass die Ghaibat des Imam deswegen notwendig sei, damit er niemandem Gehorsam zollen müsse.[2]

Auch wurde seine Rettung vor den Häschern, die ihn umzubringen gedachten, als Grund bzw. Sinn seiner Ghaibat genannt.[3]

Beschlossen ist, dass der Imam der Zeit (a.dsch) die Welt verändert, sie reformiert, ihre auf Gewalt, Macht und Geld aufgebaute Zivilisation beseitigen und eine neue, der die göttlichen Werte zugrundeliegen, errichtet. Dies aber ist nur dann möglich, wenn die Weltbevölkerung verschiedene Regierungen und Zivilisationen gesehen und begriffen hat, dass diese nicht in der Lage waren, die Hoffnungen und Erwartungen der Völker zu erfüllen. Diese Erfahrung aber ist erforderlich, damit ein weltweites sehnliches Erwarten des großen Reformers (a.dsch) und seiner gerechten Weltherrschaft erwachen, vitalisiert und der Weg dorthin geebnet werden kann.

 

Und nun zur zweiten Gruppe:

Die Prüfung, der die Menschen unterzogen werden, gehört zu den Dingen, die in Überlieferungen als Philosophie oder Sinn der Ghaibat bezeichnet werden.Imam MussaabnDascha´far (a) erklärte: „Wenn die Ghaibat des fünften Sohnes des siebten Imam anbricht, achtet auf eure Religiosität. Mäge verhütet sein, dass ihr euch von eurer Religion abwendet.Mein Sohn, die Ghaibat jenes kommenden Imam ist unvermeidlich, aber eine Gruppe der Gläubigen wird sich von ihrer Überzeugung abwenden. Mittels der Ghaibat wird Gott die Menschen auf die Probe stellen.“[4]

In Erwartung der verheißenen Erlösung zu sein, ist ein Faktor in Richtung Selbsterziehung.Erwartung ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit der Ghaibat Bedeutung erhält. Ohne Ghaibat ist auch keine Erwartung. Dieses Erwarten der Gerechtigkeitsherrschaftbirgt zwei Aspekte in sich, zum einen ein Verneinen oder Abweisen und zum anderen ein Bejahen und Bestätigen. Das heißt Ablehnung der vorhandenen (elendigen) Situation und hoffnungsfrohes Erwarten einer neuen, besseren. Wenn sich beides, also Ablehnen des einen und Erwarten des anderen, im Menschen festsetzen, wird dies der Ausgangspunkt zweier Resultate nämlich: Keinerlei Zusammenarbeit und Koordination mit allem, was Unrecht und Verderbnis ist und heraufbeschwört und zum anderen: Geistiges und körperliches Bereitwerden für die Gründung einer gerechten und friedvollen Weltregierung. Beide Dimensionen motivieren, aktivieren und führen zu Bewusstwerdung und Wachheit. Diese Erwartung („Entesaar“)wird auch als Gottesdienst eingestuft[5] und die Erwartenden als jene symbolisiert, die sich im Zelt Imam Mahdis (a.dsch) oder aber unter seinem Banner eingefunden haben.[6]

Das Erwarten jener großen und weltweiten Revolution, in der für Tyrannen, Frevler und derlei Elemente kein Raum ist, setzt voraus, dass sich der Erwartende selber so erzieht, dass er sich niemals auf die Stufe der eben Genannten hinabziehen lässt. Dies als auch die Rewaayat, in der es heißt: „Der Imam der Zeit (a.dsch) achtet in der Ghaibatphase auf das Befinden seiner Anhänger und informiert sich Woche um Woche über ihr Tun“[7], machen deutlich, dass die pädagogische Wirkung des Überzeugtseins von dem Da-Sein des lebenden, wenn auch sich anonym haltenden Imam ganz gewiss sehr viel gravierender und nachhaltiger sein wird als wenn man von seiner erst in Zukunft erfolgenden Geburt ausgehen würde.

Abgesehen davon, dass diese Erwartungsphase die Selbsterziehung der Einzelnen fördert, wird auch die der Gesellschaft dadurch erreicht. Schließlich geht das Geschehen, das wir erwarten, nicht nur uns persönlich etwas an, weshalb der Aufrichtig-Erwartende auch andere in sein Förderungs- und Weg-Ebnungsprogramm einbezieht bzw. sie dazu zu motivieren sucht.

Die Aufrichtig-Erwartenden werden ob der immer mehr um sich greifenden Tyrannei und Verderbnis nicht hoffnungslos, sondern sehen das Erreichen des Zieles, das sie vor Augen haben, vor sich, weshalb ihnen all das Unrecht und Verderben um sie herum nichts anhaben kann.[8]

Segensreiches Dasein des Imam auch während der Ghaibat

Hoffnungschenkend: Das Überzeugtsein von dem lebenden Imam, dessen Erscheinen jeden Augenblick möglich ist, ist zu vergleichen mit der Zuversicht der Soldaten, die ihren Kommandeur lebend und richtungsweisend in ihrer Mitte wissen und folglich voller Hoffnung auf ihr Gelingen im Gefecht sind.

Pädagogischer Effekt: Wie gesagt,kann der Tatbestand, dass der Imam (a.dsch) das Tun und Befinden seiner Anhänger „im Auge“ hat und sich allwöchentlich darüber informiert, von besonderer Wirkung auf diese sein.Denn aus einigen Aayaat des Heiligen Koran wie dem, in dem es heißt: „Wirket, denn Gott und Sein Gesandter und die Gläubigen sehen, was ihr tut“[9]sowie aus etlichen Rewaayaat, in denen die Rede davon ist, dass das Tun der Guten als auch Unguten tagtäglich oder jeden Montag oder jeden Donnerstag dem verehrten Propheten des Islam (saa) und den Reinen Imamen (as) unterbreitet wird, geht hervor, dass jedermann tunlichst auf sein Tun und Lassen achten sollte. Die Gläubigen, die in der Erwartung Imam Mahdis (a.dsch) sind, wissen sich und ihr Handeln und Verhalten von ihm beobachtet. In Sorge darüber, dass er unzufrieden mit ihnen sein und ihnen gar seine Gewogenheit versagen könnte, achten sie auf das, was sie tun und wie sich verhalten. Um ihm näher zu kommen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, bemühen sie sich weitmöglich darum, sich zu berichtigen und sich auf sein Erscheinen vorzubereiten.[10]

Die Religion Gottes bewahren und schützen: Amir al Mo´menin Ali (a) weist in einem kurzen, aber prägnanten und erhellenden Wort auf die Notwendigkeit des Daseins der göttlichen Führer in jeder Zeit und Epoche hin: „Niemals wird die Erde ohne einen mit Beweis und der göttlichen Rechtleitung Versehenen sein, der sich – offenkundig oder insgeheim – erhebt, damit die deutlichen Zeichen und Beweise Gottes nicht untergehen und in Vergessenheit geraten.“[11]

Und das ist unbedingt vonnöten, da imLaufe der Zeit der Religion persönliche Ansichten und Vorstellungen beigefügt werden, sich der Trend in Richtung verführerischer und abwegiger Lehren bemerkbar macht, Unheilstifter Hand an die himmlischen Weisungen legen und die Echtheit eines Teiles dieser Gesetze verloren geht und Entstellungen zum Opfer fällt.

Dieser reine, klare Quell, der vom Himmel der Offenbarung herniederkam, wird durch sein Vorbeirinnen an den Hirnen der einen und anderen nach und nach trübe und unklar und gibt seine einstige belebende Frische aus der Hand. Finstere Gedanken und Vorstellungen nehmen ihm sein vormals so strahlendes Licht und kleingeistige Toren fügen ihm allerlei Tand, Beiwerk und völlig neue Elemente hinzu, so dass bisweilen sogar wesentliche Aspekte von ihm nur schwerlich wiederzuerkennen sind.

Ist es angesichts dessen nicht notwendig, dass es in der muslimischen Gesellschaft jemanden gibt, der die unbestreitbaren Bedeutungen der islamischen Belehrungen ihrem wirklichen Sinn gemäß erhält und sie den Kommenden unversehrt weitergibt? Oder glaubt man etwa, dass erneut himmlische Offenbarungen hinabgesandt werden? Nein, ganz sicher wird dies nicht geschehen, denn das Kapitel der Hinabsendung göttlicher Offenbarungen ist für immer abgeschlossen.

Wie aber ist dann die wirkliche Religion Gottes zu bewahren? Wie kann sie gegen Entstellungen, Veränderungen, Aberglauben und Neuerungen geschützt und der kommenden Generation unversehrt erhalten werden? Ist es denn etwa nicht so, dass ein fähiger, konsequenter und entschlossener Führer diese Wichtigkeit in die Hand nehmen und regeln muss? Offenkundig und erkennbar oder aber insgeheim und unerkannt? „لئلا تبطل ححج اللَّه و بیناته

Die Brust des Imam (a) und sein hoher Geist sind eine unangreifbare Schatztruhe, in der die Wahrheiten der göttlichen Lehre und deren Ursprünglichkeit, Echtheit und himmlischen Besonderheiten gehütet und aufbewahrt sind. Darum, damit die klaren und deutlichen Zeichen und Beweise Gottes nicht verfälscht werden und in Vergessenheit geraten.[12]

Heranbildung einer Elite-Gruppe: Mit „Imam e Samaan“ (Imam der Zeit)in der Ghaibatphaseverhält es sich ähnlich wie mit der hinter Wolken verborgenen Sonne.[13]Wenn die Sonne von Wolken verdeckt ist, bedeutet dasnicht, dass die Geschöpfe ihrer entbehren müssten oder aber die Sonne sich ihnen versagt.Und auch das segensreiche Dasein des Imam (a.dsch) ist während seiner Ghaibat den Geschöpfen dennoch erreichbar. Unter anderem ist es einer Gruppe möglich, „hinauf über die Wolken zu gelangen und im Schein ihrer Sonne“ belebende Kraft und Stärkung zu finden, sich nach und nach zu vervollkommnen und vorbereitet zu sein.

Sein geistig-geistlicher Einfluss: Imam e Samaan (a.dsch) ist von unvergleichlicher Persönlichkeit, derzufolgedie empfänglichen Herzen, wo auch immer, in den natürlichen Sog seiner weitreichenden charismatischen Anziehungskraft geraten. Das aber bewirkt, dass sie durch seinen Einfluss auf sie erzogen und herangebildet werden, ohne dass sie selber es bewusst bemerken würden.

Der Imam (a.dsch) hat Tun und Lassen der Menschen „im Blick“. Über die Wahrheit ihres Tuns, Denkens und Verhaltens ist er im Bilde. Ihr Gutes und Ungutes ist ihm bekannt, und der Weg, den sie gehen, in Richtung ihres Glücks oder aber Unglücks, wird von ihm beobachtet. Das heißt, Imaamat ist einhergehend mit „Hedaayat“. Hedaayat nicht allein im Sinne von „Rechtleitung“ oder „den richtigen Weg weisen“, sondern dieses Hedaayat besagt, ans gewünschte Ziel zu bringen. Den Weg zu weisen aber bedeutet, den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen, sie zu diesem Weg, der der Weg zu Gott, aufzurufen, etwas, das die Propheten und Gläubigen tun.[14]

Ziel der Schöpfung: Die Welt der Schöpfung ist gleich einem grünenden, blühenden fruchtbaren Garten. Die Menschen sind die Bäume und Sträucher im Garten der Schöpfung. Diejenigen, die die Richtung ihrer Vervollkommnung eingeschlagen haben, sind voller guter Früchte. Jene aber, die abwegig wurden, sind das Unkraut. Die Bewässerung dieses Gartens dient dem Zweck, die fruchtbaren Obstbäume zu tränken, nicht aber das Unkraut. „ان الارض یرثها عبادى الصالحون[15] Wenn eines Tages sämtliche Bäume und Sträucher des Gartens vertrocknet sind und es in ihm keine „Ssaalehaan“, keine Wirklich-Guten mehr gibt, besteht kein Grund mehr, ihn zu bewässern und an dem Segen, sein und leben zu können, teilhaben zu lassen. Doch da der Reine Imam (a) ein vollkommener Mensch ist, symbolisiert er die „Ssaalehaan“ und damit das eigentliche Ziel der Schöpfung, weshalb folgende Worte ihn betreffen: „لولاک لما خلقت الافلاک[16], und „لو بقیت الارض بغیر الامام لساخت[17]. Ebenfalls „بیمنه رزق الورى و بوجوده تثبت الارض و السماء[18], was besagt, infolge des segensreichen Daseins des göttlichen Hodsch.dschat ist es, dass die Geschöpfe ihren Unterhalt haben und Erde und Himmel bestehen können.

Segensvermittler: In der islamischen Gnosis wird dieses Thema  sehr interessant, tiefgehend und detailliert behandelt. Zusammengefasst und leichtverständlich ist es so zu erklären: Wie aus dem eben schon Gesagten zu entnehmen ist, schuf Gott die Schöpfungsordnung so, dass die Welt niemals ohne einen „vollkommenen Menschen“, der sich in dem göttlichen Hodsch.dschat bzw. Imam (a) offenbart, ist. Und gemäß göttlichem Willen und Beschluss ist dieser es, der der Schöpfung unentwegt den göttlichen Segen übermittelt, so dass sie, die Geschöpfe, überhaupt sein und leben können. Er, der göttliche Hodsch.dschat ist die Verbindung zwischen Gott, dem Schöpfer bzw. der „der göttlichen Einheit“(Wahdat e qaahereh) und der Schöpfung, die auch als „Welt der Vielheit“(kassaraat e mahdseh)bezeichnet wird.Laut göttlichem Willen und Beschluss ist er die Verbindung (bzw. „Barsakh“) zwischen „Robubiaat“(dem Einen, Einzigen und Allmächtigen Gott) und „´Obudiat“( derhingebungsvollen Verehrung Gottes); also zwischen dem Einen Allmächtigen und Gott und Seiner Kreatur.

Der vollkommene Mensch, der sich wie gesagt in dem Reinen Imam (a) offenbart, steht in Bezug zu beiden und offenbart als Übermittler des göttlichen Segens an die Welt der Schöpfung (Welt der  Vielheit, „kassaraat e mahdseh“) die Göttlichkeit Gottes (Robubiat e haq).Und wenn gesagt wird:

 بهم یرزقون اللَّه عباده و بهم ینزل القطر من السماء و بهم تخرج برکات الارض[19].

so ist das nicht übertrieben. Im Hinblick auf dieses Niveau des vollkommenen Menschen sagt Imam Baaqer (a): „نحن الاسماء الحسنى[20],

(„Die „Namen“ Gottes (Asmaayehosnaayeelaahi) sind wir.

Daher steht die Wahrung der Schöpfungsordnung, die Überbringung des göttlichen Segens an die Welt der Schöpfung als auch die Führung der Menschen, ihre Erziehung und Selbstberichtigung in engstem Bezug zum Dasein eines lebenden Imam (a), auf dass ihnen durch ihn der göttliche Segen zuteil und ihr tiefes Sehnen gestillt werde.

 



[1] „Bihaarulanwaar“, B. 52, S. 91

[2] „Bihaar ul anwaar“, B. 51, 152

[3] „Esbaat ul hedaayah“, B. 6, S. 437; u. “Daadgostar e dschehaan”, Ibraahim Amini, S. 146 - 149

[4] „Bihaar ul anwaar“, B. 51, S. 113

[5] „Bihaar ul anwaar“, B. 52, S. 122

[6] „Hokumat dschehaani Mahdi (a.dsch)“, Makaarem Schiraasi, S. 99 - 101

[7] „Tafssir borhaan“, zu Aayeh 105, Sure 9; „Al Qiaadah fi Eslaam“, Rey Schahri, S. 84 - 85

[8] „Hokumat dschehaani Mahdi (a.dsch)“, S. 101 - 113

[9] „Sure 9, 105

[10] „Tafssir Qor´aan karim“, zu Aayeh 105 der Sure 9, „Al Misaan“, B. 9, S. 385; „Tafssir borhaan“, B. 2, S. 158; „Ossul kaafi“, B., S. 219 - 220

[11]اللهم بلى لاتخلوا الارض من قائم للّله بحجة اما ظاهراً مشهوراً او خائفاً مغموراً لئلا تبطل حجج اللَّه و بیناته“, „Nahdschulbalaaghah“, Qessar ul hukm“, S. 147

[12] Der Khotbeh 146, „Nahdsch ul balaaghah“ ist zu entnehmen, dass sich Imam e Samaan für den Schutz des Islam einsetzt. Nachzulesen in: „Hokumat dschehaani Mahdi (a.dsch), Makaarem Schiraasi, Naasser, S. 226 - 229

[13] „Bihaar ul anwaar“, alter Druck, B. 13, S. 129

[14] „Al Misaan“, B. 1, S. 275 – 276; „Schi´eh dar Islaam“, S. 256, 6. Kapitel „Ma´refat Imaam“. Mehr Informationen zu: Ta´ssir welaayat takwini dar hedaayat enssaanhaa“ in „Al Qiaadah fi l Islaam“, Rey Schahri, S. 74 – 87. Der Autor sagt in Nennung einer Rewaayat aus „Al Kaafi“, B. 1, H. 1, S. 194: Abgesehen von ihrem Licht hat die Sonne schöpfungsgemäß Einfluss auf die materielle Entwicklung der Kreatur. Ebenso ist es mit der geistigen Sonne, denn sie ist es, die die Seelen der dessen Würdigen schöpfungsgemäß ihrer höchsten Vervollkommnung zuführt, „Al Qiaadah fi l Islaam“, S. 80   

[15] „Sure 21, 105

[16] „Hokumat dschehaani Mahdi (a.dsch), 268, 269

[17] „Al Kaafi“, B. 1, S. 179; „Misaan ol hakamah“ (?), B. 1, S. 168

[18] „Hokumat dschehaani Mahdi (a.dsch), S. 268, 269

[19] „Bihaar ol anwaar“, B. 23, S. 19

[20] „Nur os ssiqlain“, B. 2, S. 103; „Ossul Kaafi“, Band „Touhid“, Kap. Nawaadar (?), H. 4

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